Zu Besuch im Restaurant Triangel
Die schimmernde Abendrobe ein wenig anhebend meistern die Damen in Highheels mit Bravour die kurze Distanz vom Festspielhaus hinüber zum "Triangel". Hinter der wenig herausstaffierten Fassade in der Wiener Philharmonikergasse 7 verbirgt sich ein Lieblingsbeisl der Salzburger.
Ein Beisl, das ist so etwas wie eine italienische Trattoria, ein kleines österreichisches Wirtshaus. Und um es gleich vorweg zu sagen: Das "Triangel" ist zu jeder Saison brechend voll. Glücklich, wer reserviert hat. Den begleitet Service-Chef Florian Eisele charmant zu Tisch. Vorbei an Fotos, die den Neuankömmlingen nicht ohne Stolz erzählen, hier treffen sich gern die Akteure der Salzburger Festspiele. Während Anna Netrebko von der Wand vis-à-vis lächelt, entscheiden wir uns für eine kräftige Rindssuppe mit Frittaten und danach für einen Tauernlammbraten mit Erdäpfelpüree und Saisongemüse. Inhaber Franz Gensbichler und sein Küchenchef Rupert Herzog legen größten Wert auf Produkte aus heimischer biologischer Landwirtschaft. Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe sind tabu. Recht so! Das Lamm ist vorzüglich, ein wunderbar zartes Fleisch. Die Portion ist reichlich bemessen. So reichlich bemessen, dass auch ein gestandenes Mannsbild angesichts dieses Tellers zufrieden lächeln würde. Aus den Augenwinkeln betrachten wir eine junge Frau in Schladminger Trachtenjacke am Nebentisch. Das Objekt ihrer konzentrierten Aufmerksamkeit ist der Schokoladenauflauf, den Florian ihr mit einem Lächeln kredenzt. Sie probiert, schließt die Augen und scheint im siebten Mehlspeisen-Himmel zu sein. Dieses Stück Himmel wollen wir uns nicht entgehen lassen und bestellen ebenfalls das Schokoladendessert.