Mezzanin 7 und andere Wiener Geschichten

30 April 2014

Ein kulinarischer Spaziergang zu ganz besonderen Feinschmeckeradressen in Wien

 

Vor ein paar Wochen bin ich für ein paar Tage nach Wien geflogen. Mein Ziel: Die Stadt kulinarisch erkunden! Dieses Ziel lässt sich natürlich nur in Etappen erreichen, Wien ist ein Paradies für "Foodies" und es gibt so vieles zu entdecken..... Noch immer treiben mich die Gedanken erfüllt in die österreichische Hauptstadt, obwohl mich die Masterarbeit im Moment intensiv an den Schreibtisch fesselt. Hier öffne ich es nun für euch, mein Reisetagebuch mit meinen Wiener Geschichten!

 

 

 

Ein Stadtbummel könnte nicht schöner beginnen, als auf einer samtroten Bank im Café Demel am Kohlmarkt 14. Dort eine kleine Tasse hausgemachter heißer Schokolade bestellen und das Treiben in der gläsernen Konditorei beobachten...

Danach geht es weiter auf den Naschmarkt. Dorthin begleite ich Wolfgang Hafner-Scheuer auf seinen Einkauf. Beglückt und mit begeisterten Augen wählt der passionierte Hobbykoch und bekannte Restaurantberater der Stadt  seine Zutaten für den Abend aus. Bei  Kuczera gibt es außergewöhnlich aromatische Tomaten. "Theresa, die musst du unbedingt probieren! Und zwar mit Fleur de Sel und einer Handsemmel vom Joseph!" (Der intensive Geschmack dieser Costoluto-Fleischtomate hat mich übrigens so beeindruckt, dass ich Zuhause gleich nach einer Tomatenpflanze recherchiert habe. Sie wächst nun auf meiner Terasse :)  Wolfgang Hafner-Scheuer hat sich vor einiger Zeit einen Traum erfüllt und zusammen mit Thomas Gubier und Martin Radl in Wien einen Supperclub eröffnet. Das Mezzanin 7. Mehrmals in der Woche bekocht er dort seine Gäste mit feinster regionaler und saisonaler Küche. Auf den ursprünglichen Geschmack seiner Gerichte reagieren alle wie verzaubert. Sein Geheimnis? Kein Geheimnis: "Die erste Voraussetzung für ein gutes Essen sind gute Zutaten!", sagt er lachend.

Nicht weit vom Naschmarkt entfernt, in der Kettenbrückengasse 3/2 (1050 Wien), befindet sich das Geschäft von Gertrude Henzl. "Henzls Ernte" steht über der Ladentür. Geöffnet ist sie unter der Woche erst ab 13 Uhr. In den Morgenstunden ist Getrude unterwegs in der Natur und sammelt Wildkräuter. "Als Gruß aus der Küche serviere ich den Gästen einen Wildkräutersalat von Gertrude mit einer ganz feinen Vinaigrette", schwärmt Wolfgang. Die Freude am Umgang mit solch besonderen Zutaten ist ihm förmlich anzusehen!

 

 

 

    

  

 

Ein Schweizer in Wien! Für eine besondere Auswahl der besten schweizer Käsereien und sorgfältig ausgesuchten kleinen Produzenten ist der schmale Laden von Andrzej Koch in der Wollzeile 15 (1010 Wien) sicherlich die beste Adresse!

  

 

 Im Radlager gibt es nicht nur den angeblich besten Espresso der Stadt, sondern auch wunderschöne Accessoires für das Fahrrad! Operngasse 28, 1040 Wien.

  

 

 

"Feinedinge" lautet das Label unter dem Sandra Haischberger im gleichnamigen Geschäft filigranes Geschirr in wunderschönen Pastellfarben entwirft. In liebvoller Handarbeit wird jedes Stück individuell in ihrem Wiener Atelier gefertigt. Die Serie "Alice" hat es mir besonders angetan. Krongasse 20, 1050 Wien.

  

 

 

Puristen finden bei Blumengestalten in der Köstlergasse 11 (1060 Wien) zarte Blütenarrangements. Wer hier eintritt ist einfach nur bezaubert!

 

   

 

 

Das Mezzanin 7 ! Schon beim Öffnen der Türe in die historische Altbauwohnung von Thomas Gubier und Martin Radl ist die Handschrift der beiden Gastgeber zu spüren. Hier herrscht absolute Liebe für jedes Detail!

   

 

Das Herzstück jeder Wohnung ist die Küche, und sei sie noch so klein! Sie ist der Ort für die spannendsten Gespräche und Begegnungen.

  

 

7 Fragen an Wolfgang Hafner-Scheuer

 

1. Was bedeutet Kochen für dich?

Spaß, Freude und Genuss! Ausgesuchte Lebensmittel einzukaufen, sie zu verarbeiten, etwas zu kochen und schließlich glückliche Gesichter zu sehen – Das ist für mich wirklich das Non-Plus-Ultra, das man beim Kochen haben kann!

 2. Was heißt es für euch Gastgeber zu sein?

Die Freude beim Bewirten fängt schon beim ersten Schritt des Gastes über die Eingangsschwelle an. Eine schöne Atmosphäre, Kulinarik und Musik, all dies muss miteinander harmonieren. Wenn sich der Gast wohl fühlt und noch eine Stunde länger bleibt, ist es das größte Geschenk für uns.

3. Was war euer schönster Moment als Gastgeber?

Jeder Abend ist irrsinnig schön! Die Gäste bedanken sich immer überschwenglich. Manche Leute bringen sogar Hausschlappen mit, weil sie glauben sie sind Zuhause. Stimmt ja auch! Die Stimmung hier ist einfach sehr besonders, man ist sofort per Du mit den Leuten und sie sind immer sehr dankbar bei uns sein zu dürfen. Auch untereinander finden die Gäste sehr schnell zueinander, obwohl sie sich vorher noch nie gesehen haben und auch an verschiedenen Tischen sitzen. Das macht uns sehr glücklich.

4. Was gehört für dich zu einem perfekten Essen dazu?

Gute Gesellschaft. Gute Kommunikation. Gute Atmosphäre. Ein guter Wein! Und... Zeit zum Genießen!! Man sollte sich beim Essen Zeit nehmen und das I-Phone in der Tasche lassen.

5. Was ist dein liebstes Gericht?

Im Hochsommer tolle Pellkartoffeln mit Butter und dazu eine große Salatschüssel! Herrlich!  Oder Fleischlaibchen (das sind bei uns Hackbällchen) mit Kartoffelsalat!

6. Was ist deine liebste Zutat?

Pasta! Ich liebe Pasta! Und zwar mit Krüstchen! Ich liebe Spirelli. Nudeln mit Spiralen und das bisserl Crunch, einfach wow! Einmal habe ich mich mit meinen Gästen zu lange unterhalten und in der Küche die Nudeln in der Pfanne vergessen. So bin ich auf den Geschmack von Nudeln mit Kruste gekommen. Manchmal entdeckt man aus Fehlern die schönsten Dinge! :)

7. Hast du einen kulinarischen Traum?

Den leben wir mit dem  Mezzanin 7 gerade und entwickeln ihn stetig weiter. Wir leben unseren Lebenstraum! Ich kann hier kochen, was ich will und dies erfüllt mich sehr. Wenn der Gast Rindsroulade bestellt, dann bekommt er sie auch. Es schmeckt wie bei Großmutter! Der ursprüngliche Geschmack, wie ich ihn aus meiner Kindheit kenne, ist mein oberstes Ziel!

 

   

 

 

Wolfgangs Kräuterspätzle

Zutaten:

  • 3 Handvoll Wiesenkräuter (alternativ Petersilie und Rauke, oder Petersilie und Spinatblätter, toll ist auch Petersilie und Bärlauch!)
  • 250 g glattes Mehl
  • 250 g griffiges Mehl
  • 4 Eier
  • 3 EL Maisöl (z.B. von Mazola)
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • evtl. etwas hausgemachte Gemüse- oder Rinderbrühe
  • braune Butter zum Servieren

Zubereitung:

Die Kräuter hacken. Das Mehl mit Eiern, Öl, Salz, Pfeffer und Muskat zu einem glatten Teig verrühren. Evtl. noch Brühe dazugeben, damit die Masse geschmeidiger wird. Zum Schluss die Kräuter unterrühren. Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen. Den Teig mit einer Spätzlesreibe in das kochende Wasser schaben. Wenn die Spätzle nach oben kommen (nach ca. 2 Min.) , sind sie fertig und können abgeseit werden. Mit brauner Butter heiß servieren.

 

 

Vielen Dank lieber Wolfgang, dass ich dich einen Tag auf der Suche nach dem ursprünglichen Geschmack durch Wien und in deine Küche begleiten durfte! 

 

 

 

Wildkräutersalat mit Wegerich, Spitzahornblüten, Geißfuß (Giersch), Löwenzahn, Schafsgarbe, Wiesenlabkraut, Primelblatt, Vogelmiere, Gänseblümchen, Veilchen und Hopfenspargel.

 

Mezzanin 7

Liechtensteinstraße 12/2/7
1090 Wien

Reservierung unter:

www.mezzanin7.at

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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